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Ageismus – “Da siehst du alt aus?”



Ageismus betrifft uns alle: Warum wir Altersdiskriminierung ins Licht rücken müssen 

Ageismus beschreibt die Stereotypisierung und Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Alters. Negative Wahrnehmungen und Annahmen über ältere Menschen sind tief verwurzelt und weltweit verbreitet. Diese Vorurteile reduzieren ältere Menschen auf die möglichen physischen Erscheinungen des Alters, die bei weitem nicht alle betreffen. Sie stellen Alte meist als gebrechlich, wenig leistungsfähig und als Belastung für die Gesellschaft dar. Gleichzeitig gelten junge Menschen oft als naiv, unzuverlässig und unerfahren. 

Besonders als junge Person fragt man sich: Warum ist dieses Thema wichtig für mich? Die Bekämpfung von Altersdiskriminierung betrifft uns alle, denn früher oder später werden wir alle mit diesem Problem konfrontiert. 

Langlebigkeit ist jedoch eine der größten Errungenschaften unserer modernen Gesellschaft. Noch nie zuvor hatten so viele Menschen die Chance, gesund und mobil ein hohes Alter zu erreichen.  

Die Älteren über 60 gehören der Bevölkerungsgruppe mit der größten Vielfalt in der Gesellschaft an. Neben allen anderen Unterschieden verfügen sie über Wissen, Erfahrungen und Strategien des Überlebens, die sich in vielen gelebten Jahren entwickeln konnten. So gibt es in unserer Gesellschaft viele ältere Menschen, die wichtige, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unentbehrliche Aufgaben übernehmen. Sie engagieren sich in Vereinen, in der Familie oder in der Nachbarschaft und im öffentlichen Leben. Sie gründen Organisationen, Unternehmen und können durch ihren reichen Erfahrungsschatz notwendige Lösungen anbieten, die sonst verloren sind. Doch die einseitigen, negativen Stereotypen, die wir vom Alter haben, lassen all das fast unsichtbar werden. Sie können auch Ältere dazu bringen, sich selbst zu beschränken und ihre Potenziale nicht mehr zu nutzen. Nicht mehr gebraucht zu werden, sich als unerwünscht zu fühlen steigert Krankheitsrisiken und verkürzt die Lebenserwartung. 

Wenn wir die Vielfalt der Älteren wertschätzen und einbeziehen, profitieren sowohl Unternehmen als auch die Gesellschaft finanziell und sozial. Eine alternsfreundliche Gesellschaft nutzt alle Potenziale, fördert Toleranz und ermöglicht es uns, dem Älterwerden mit Freude entgegenzusehen. Mit einer positiven Einstellung zum eigenen Altern leben Menschen im Durchschnitt 7 Jahre länger und glücklicher.  

Aus diesem Grund haben wir unser neues Projekt „Ageismus sichtbar machen, Veränderung bewirken!“ ins Leben gerufen. So wollen wir den gesellschaftlichen Diskurs zu Ursachen und Wirkungen von Altersdiskriminierung befördern. Dafür organisieren wir eine Plakatkampagne, Workshops für unsere Ehrenamtlichen und andere Interessierte, sowie eine Tagung am Internationalen Tag der älteren Menschen, wo wir mit Vorträgen und Workshops mit den Teilnehmenden Denk- und Handlungsansätze entwickeln wollen, die es uns ermöglichen, Alter jenseits von Vorurteilen in aller möglichen Vielfalt als das Geschenk des langen Lebens wahrzunehmen.  

Falls Sie an einem kostenfreien Workshop zum Thema Altersdiskriminierung interessiert sind oder Rückfragen zu unserer Kampagne haben, schreiben Sie gerne eine E-Mail an a.reifschneider@silbernetz.de.

Silbernetz engagiert sich seit über fünf Jahren als Ansprechpartner für Menschen über 60 Jahre. Mit dem Silbertelefon, den Silbernetzfreundschaften und der Silberinfo verbinden wir erwachsene Menschen jeden Alters über telefonische Gespräche. So schaffen wir Brücken und fördern den Austausch zwischen den Generationen. 

Indem wir Ageismus bekämpfen, sorgen wir für eine gerechtere und inklusivere Gesellschaft, in der jeder Mensch – unabhängig von der Zahl seiner gelebten Jahre – respektiert und wertgeschätzt wird. 

 

Besuchen Sie jetzt die Website der Kampagne:

Amelie Reifschneider
Projektorganisation "Ageismus sichtbar machen"
0176 16286156
a.reifschneider@silbernetz.de